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THE EUROPEAN CYCLING PROJECT

BENELUX > BELGIEN > Ravel L38 zur Übersicht Radwege BeNeLux

Ravel L38:  Liège - Hombourg mit Anschluss nach Aachen und Visé  

Übersichtskarte L-38

Diesen Radweg präsentiert Ihnen die zehn Jahre alte Hanna (Name geändert) ... in Form eines kleinen Reisetagebuchs. 

"Also, die Route ist nicht so wie die am Meer [Anmerkung der Redaktion: Hanna meint den Nordseeküsten-Radweg in den Niederlanden ].  Es geht öftes bergauf. Aber das lässt sich gut schaffen, weil die Steigungen eigentlich ganz angenehm sind. Der Weg war sehr gut ausgeschildert:  wenn man Straßen queren musste, war sogar die Fahrbahn unten grün markiert. Die Autofahrer waren fast  immer sehr höflich, wenn wir Straßen überqueren mussten: sie hielten an, obwohl wir keine Vorfahrt hatten und ließen uns über die Straße. Sowas habe ich bislang nur hier in Belgien erlebt. Alle grüßten einander, auf dem Radweg, selbst die kleinen Kinder sagten oft "Salut" oder "Bonjour". Wenn die Kinder einem  versehentlich in den Weg fuhren,dann entschuldigten sie sich immer ganz höflich:  ("Pardon  ....!)  Viele Städtchen liegen am Weg, die sind hübsch. Doch jetzt mal der Reihe nach. 

Bahnhof Liège-Guillemin

Wir sind am Bahnhof in Liège ( Liège-Guillemins) gestartet. Der Bahnhof war riesig und sehr modern. Er besteht eigentlich nur aus großen Säulen und aus Glas. Liège-Guillemin hat mehrere Stockwerke: eines um sich dort aufzuhalten .... und man sieht über die Stadt (z.B. das Hochaus direkt beim Bahnhof). 

Blick Bahnhof Liège -Guillemin

 Im anderen Stockwerk (unten) fahren die Züge ein und ab.  Ganz unten (es gibt einen dritten Stock) sind die ganzen Cafés.  Wenn man mit dem Zug am Bahnhof ankommt,...  dann denkst Du, dass Du in einem Palast bist, weil die Säulen und das Glas sich so wölben und das sieht  dann sooo schön aus. Gleich wenn man aus dem Bahnhof kommt, fährt man über eine moderne, lange Brücke (nur für Fußgänger und Radler), die in einen Park führt. Die Brücke heißt Passerelle. Du siehst sie auf dem Foto unten. 

Brücke Passerelle Liège

Danach kommt man an einem Gebäude vorbei, das wie ein Schloss aussieht. Dort gibt es viele berühmte Gemälde zu sehen. Der Radweg führt durch die Innenstadt, ... an vielen Brücken vorbei, schließlich an einem Fluss (Kanal) entlang aus der Stadt heraus. Es war sehr heiß an diesem Tag. Stück für Stück kletterte der Weg bergauf. Ich persönlich habe die Steigung wirklich kaum gespürt, erstens, weil der Weg  (wie gesagt) so Stück für Stück steigt und zweitens, weil man eine so schöne Aussicht über die Stadt hat, dass man die Anstrengung gar nicht mehr merkt. 

[Anmerkung der Redaktion: der Radweg verläuft auf einer ehemaligen Bahntrasse].

Ancienne Gare Retinne 

Nach einiger Zeit Fahrt kommst Du am ehemaligen Bahnhof Retinne an. Dort gibt es heute ein Café, es heißt La  p'tite Savoie. Hier habe ich eine Abkühlung gekriegt, ... eine kalte Limo und Wasser. Gestärkt sind wir weitergeradelt. Die Strecke ist meistens kerzengerade. Sie führt auf ehemaligen Eisenbahnbrücken über Straßen hinweg oder auf einem sehr hohen Damm durch die Landschaft, sodass man ganz weit sehen kann. 

Schöne Aussicht vom L38

Ab Battice geht es bergab bis kurz vor Aubel. In Aubel steht noch eine alte Lokomotive am Wegrand. Ich fand die Lokomotive niedlich.  Hier machten wir kurz Pause.

Lokomotive Aubel

Der Weg führte wieder durch Wald. Und dann kam der große Schock: der Weg war einfach weggebaggert. Fast 5 Kilometer mussten wir schieben oder ausweichen. Das hat sehr viel Zeit gekostet. 

[Anmerkung der Redaktion: Auf dem Radweg Ravel L 38 gibt es von Thimister bis Hombourg umfangreiche Bauarbeiten und Sperrungen bis voraussichtlich 2020. Die Fahrbahn wird zukünftig verbessert oder asphaltiert. Der Radweg ist deshalb vorübergehend  nicht befahrbar.] 

Postwaggon in Hombourg

Wir kamen in Hombourg an: der ehemalige Bahnhof, an dem noch ganz viele Züge stehen. Der Bahnhof sieht "älter" und edel aus. Am Bahnhof steht auch ein alter Postwaggon. An diesem Tag waren im Bahnhof viele Leute, die ein Fest gefeiert haben. Ab Hombourg sind wir nicht auf dem Eurovelo-Radweg 3 weitergefahren, auf dem man auch nach Aachen radeln kann. Wir wollten auf der alten Bahntrasse bleiben. Wir sind deshalb dem Ravel-Radweg L38 weiter gefolgt. Der Radweg führte auf einem schönen Weg in langen, sanften Kurven nach Plombières. In Plomobières wird der Wegverlauf plötzlich zackiger: hier waren wir nicht mehr auf der alten Bahntrasse. Auf etwas holprigen Wegen geht es durch Wald und ein Naturreservat. Nach zwei Kilometern (vor Gemmenich) erreicht man wieder eine andere ehemalige Eisenbahntrasse, die zum Radweg ausgebaut wurde und man radelt angenehmer.  Vom Radweg hat man einen schönen Blick über die Dächer von Gemmenich und auf die Kirche, dann endet er.

Blick auf Gemmenich vom Radweg 

In Gemmenich teilte ein Mann Briefumschläge aus. In dem Briefumschlag steckte ein Zettel, auf dem stand, dass in Gemmenich demnächst ein großes Radrennen (Hammer Sportzone) mit Top-Rennteams stattfinden soll. Deswegen werden die Straßen auf den Vaalserberg gesperrt. Der Vaalserberg ist der höchste Berg der Niederlande. Hier treffen drei Länder zusammen: Deutschland, Belgien und die Niederlande. Der Vaalserberg ist 323 Meter hoch. Ich finde es etwas ganz Besonderes, wenn ich auch den gleichen Berg hochfahren darf wie die besten Sportler der Welt. Natürlich muss es steil sein, warum sollten Top-Sportler sonst gerade hier ein Radrennen machen?  Nach zwei kurzen Serpentinen ist man aber schon oben auf dem Berg. Rund hundert Höhenmeter muss man dabei aufsteigen. Ich fand es nicht sonderlich anstrengend. Oben auf dem  Berg gibt es einen Aussichtsturm und ein Labyrinth. Danach geht es noch kurz durch den Wald und dann immer bergab bis nach Aachen.  Mit dem Zug sind wir zurück nach Liège gefahren. In Verviers mussten wir umsteigen.

Brücke in Liège

Foto oben: Brücke in Liège

Zum Schluss möchte ich euch noch einen kleinen Tipp geben. Wir waren samstags (nachmittags) auf dem Radweg unterwegs. Obwohl es in den Orten am Radweg viele Geschäfte gab: sie waren  fast alle geschlossen. Nehmt Euch was zu Essen und zu Trinken mit oder macht in Ruhe Pause in den Restaurants in den ehemaligen Bahnhöfen von Retinne oder Herve.

 Weiterführende Infos

Weitere Infos zur Radroute Liège - Aachen sowie zu Anschlussrouten von Liège nach Visè (bzw. zur Flanderroute) finden Sie im ECP-Roadbook (kostenloser Download als PDF).