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Internationale Fernradwege
Foto oben: Die wilden Oder-Auen begleiten den Oder-Neiße-Radweg.
Tourenverlauf
Liberec, Zittau, Görlitz, Bad Muskau, Forst, Guben, Frankfurt (Oder), Lebus, Küstrin-Kietz, Schwedt, Ueckermünde
Länge
545 km
Beschilderung
Mit eigenem Logo als Oder-Neiße-Radweg oder lokale Beschilderung. In Tschechien als Radroute 3038, 3036 und 14. Fahrbahn In Tschechien und Brandenburg fast durchgehend asphaltiert, in Mecklenburg-Vorpommern längere Abschnitte auf gekiesten Wegen.
Verkehr
In Brandenburg ist der Oder-Neiße-Radweg weitgehend autofrei. In Mecklenburg-Vorpommern (ab Schwedt bis Ueckermünde) auch oft auf Landstraßen mit Verkehr. In Tschechien auf schwach befahrenen Landstraßen oder Wirtschaftswegen.
Andere Aktivitäten
In Brandenburg ist die Radroute weitgehend barrierefrei und auch zum Inline-Skaten geeignet, insbesondere zwischen Guben und Forst oder zwischen Lebus und Küstrin-Kietz.
Kinder
Besonders gut für kleinere Kinder eignen sich die Etappen zwischen Guben und Forst oder zwischen Lebus und Küstrin-Kietz. Für etwas ältere Kinder ist auch die Etappe Zittau – Schwedt (also in Brandenbrug) gut machbar.
Info/ Karte
Offizielle Website zum Oder-Neiße-Radweg
Der
Oder-Neiße-Radweg ist kein Geheimtipp mehr: Es hat sich
herumgesprochen, dass man hier auf gut ausgebauten Radwegen auf Tour
gehen kann. Die Oder und die Neiße zeigen sich mit ihren
wilden Auen als eine der ursprünglichen Flusslandschaften
Deutschlands und versprechen vor allem eines: Naturgenuss. Auch ein
Nationalpark wird auf dem Oder-Neiße-Radweg durchfahren: der
deutsch-polnische Nationalpark Unteres Odertal. Der
Oder-Neiße-Radweg zählt somit zu den ganz wenigen
Radwegen in Deutschland, die über einen Top-Ausbaustatus
verfügen und zugleich durch einen Nationalpark
führen. Der Nationalpark wurde 1995 gegründet und
umfasst eine Fläche von rund 5000 Hektar.Doch so viel vorab:
einen Premium-Status im engen Sinne hat der internationale Fernradweg
dennoch nur in Brandenburg, hier jedoch quasi durchgehend.
Der Oder-Neiße-Radweg beginnt an der Neißequelle in Tschechien in Nová Ves. Bei fast allen Flussradwegen gehört es schon gewissermaßen zum Ritual, die Route an der Quelle zu starten. Die Quellgebiete der meisten Flüsse liegen jedoch naturgemäß in bergigem Terrain. So ist es auch in diesem Fall. Bis nach Liberec geht es beständig bergauf und bergab. Die historischen Altstädte in Liberec und Jablonec lohnen einen Besuch. Typisch für viele Radwege in Tschechien ist, dass diese zwar oftmals auf Landsträßchen verlaufen, aber die Routenführung ist dennoch fast immer aufwändig ausgesucht und liebevoll gewählt. Die Sträßchen, über welche der tschechische Oder-Neiße-Radweg führt, sind zwar für den Verkehr offiziell nicht gesperrt, aber sie haben meistens den Charakter von Wirtschaftswegen. Nur selten sind kurze Passagen auf größeren, etwas stärker befahrenen Landstraßen darunter. Deshalb kann man die Route in Tschechien durchaus als eine schöne Radroute einstufen. Autos kommen hier nur selten, aber man muss natürlich damit rechnen.
In Brandenburg ist der
Oder-Neiße-Radweg quasi durchgehend gut
bis hervorragend ausgebaut. Ab hier verläuft er fast durchweg
auf autofreien, flachen und asphaltierten Radwegen. Görlitz
ist eine der sehenswertesten und schönsten Städte
Deutschlands. Die Altstadt mit dem Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, die
alte Apotheke, die mittelalterlichen Gassen und – im Kontrast
hierzu – die wundervolle Jugendstilstadt machen einen Besuch
in Görlitz zum Erlebnis. Von Forst bis Guben hat der
Oder-Neiße-Radwege einen Top-Ausbaustatus. Diese Etappe
eignet sich besonders gut für Familien mit Kindern. Der
Rosengarten in Forst hat es zu überregionaler Bekanntheit
geschafft. Der Rosengarten ist ein Landschaftspark an der polnischen
Grenze, mit Skulpturen, Wasserspielen und natürlich
– wie der Name sagt – unzähligen Arten von
Rosen.
Auch in der Stadt Guben sollte man Station
machen. Das
Stadtgebiet von Guben war Jahrzehnte durch den eisernen Vorhang in zwei
Teile zerteilt, heute sind die Grenzen zwischen dem polnischen Gubin
und dem deutschen Guben offen. Auch von Eisenhüttenstadt bis
Brieskow-Finkenheerd wartet wieder ein gut ausgebauter und
landschaftlich reizvoller Radweg. Die Neiße ist jetzt bereits
in die Oder gemündet, man radelt folglich an den Ufern der
Oder weiter. Der Radweg verläuft überwiegend auf den
Oderdeichen, oft gibt es alternative Routen unterhalb des Deiches. Aber
von den Deichen hat man bessere Ausblicke auf den Oderlauf. Die Stadt
Frankfurt an der Oder wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig
zerstört, aber viele historische Gebäude wurden
wiederaufgebaut. Ein Bummel durch die Innenstadt und
Einkaufsstraßen macht Spaß. Die Etappe von Lebus
bis Küstrin-Kietz bietet erlebnisreiche Ausblicke auf die Oder
und die Auenlandschaft und das auf bestens ausgebauten Radwegen. Auch
diese Etappe ist zum Inline-Skaten oder für
Familienausflüge besonders empfehlenswert. Schwedt hat eine
hübsche Fußgängerzone, mit netten
Cafés.
Bald darauf überfährt man die Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern. Der Radweg verläuft jetzt immer öfter auf kleinen Landstraßen, also nicht mehr auf eigenen Radwegen. Teilweise kann es auch über holprige Forstwege gehen. Schon einige Kilometer nach Schwedt trennt sich die Oder vom Radweg, um wenig später an der polnischen Küste ins Meer zu fließen. Der Oder-Neiße-Radweg führt hingegen an den Neuwarper See und über Warsin nach Ueckermünde, wo es einen Bahnanschluss und somit Möglichkeiten zur Rückfahrt gibt.