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THE EUROPEAN CYCLING PROJECT

Internationale Fernradwege

Elbe-Radweg 

Fakten zum Elbe-Radweg 

Tourenverlauf 

Prag, Mělnik, Bad Schandau, Pirna, Dresden, Meißen, Riesa, Lutherstadt Wittenberg, Dessau, Magdeburg, Havelberg, Hamburg, Cuxhaven 

Länge 

950 km 

Beschilderung

In Deutschland als Elbe-Radweg mit eigenem Logo beschildert. In Tschechien als Radroute Nr.2 

Fahrbahn

Überwiegend asphaltiert, es gibt aber auch gekieste oder holprige Abschnitte. 

Verkehr

Der Elbe-Radweg verläuft überwiegend auf eigenen Radwegen oder kaum befahrenen Straßen. Nur selten muss man sich in starken Verkehr einordnen. Diese Etappen sind überschaubar und relativ kurz. 

Andere Aktivitäten 

Der gesamte Radweg empfiehlt sich nur zum Radfahren, wenngleich es viele barrierefreie Passagen und Inliner-taugliche Abschnitte gibt. 

Kinder

In Anbetracht der Länge sollte man mit Kindern ausgesuchte Etappen auf den autofreien Abschnitten radeln. 

 

Elbe-Radweg oder ...
internationaler Fernradweg Prag - Hamburg? 

Im Hamburger HafenDie Elbe entspringt eigentlich im Riesengebirge bei dem Ort Špindlerův Mlýn (nahe Vrchlábi) an der polnisch-tschechischen Grenze und führt dann in die tschechische Stadt Mělnik, wo Moldau und Elbe zusammenfließen. „Eigentlich“ deshalb, weil der Elbe-Radweg regelmäßig mit Start in Prag beschrieben wird, obgleich man dann – bis zum Zusammenfluss mit der Elbe – erst der Moldau folgt. Präzise ausgedrückt handelt es sich dabei um den internationalen Fernradweg Prag – Hamburg, den man in Deutschland (wie gesagt) gemeinhin als Elbe-Radweg versteht. Der lässt sich an der berühmten Karlsbrücke in Prag starten und führt dann am rechten Flussufer der Moldau entlang und so quasi autofrei bis zu den Vororten Prags. 

Der Elbe-Radweg von Prag nach Bad Schandau

Die belebte Karlsbrücke in Prag ist mehr als nur Brücke: Sie ist Flaniermeile, Partyzone und Bühne für Straßenkünstler. Der Radweg bis (etwa auf Höhe von) Klecany ist recht gut ausgebaut, er endet hier jedoch überraschend. Beziehungsweise: der Weg geht, soweit man von einem Weg sprechen kann, in einen schmalen, rutschigen Trampelpfad über, der steil zum Flussufer abfällt. Wer kein guter Schwimmer ist, der sollte bei Kralupy unbedingt eine Umfahrung auf Landstraßen einplanen, was aber problemlos möglich ist. Auch auf der Etappe bis nach Mělnik wartet noch eine Barriere: die schmale Moldaubrücke, wo man das Rad steile Treppen hochtragen muss, um dann – begleitet von einer gewaltigen Gaspipeline – die Moldau zu überqueren. Wer darauf verzichten will, nimmt die Fähre bei Lužec. Sieht man von den beiden beschriebenen Unwegsamkeiten ab, so kann man dem Radweg von Prag nach Mělnik dennoch eine gute Qualität attestieren, keineswegs schlechter als später in Deutschland. Mělnik ist eine sehenswerte Stadt. Vom Schloss oder dem Prager Tor (einem Turm der Stadtbefestigung) hat man einen einzigartigen Blick auf Moldau und Elbe. Ab Mělnik wird man von einem gut ausgebauten Radweg abgeholt, der (am Elbufer entlang) elf Kilometer autofrei bis Štěti führt. Die Elbe taucht zunehmend in ein enges, von steilen Hängen gesäumtes Tal ein. An der zehn Kilometer langen Etappe zwischen Těchlovice und Děčín, wo man bislang leider auf eine stärker befahrene Straße ausweichen muss, wurde bei Redaktionsschluss gebaut, sodass es auch hier zeitnah einen durchgängigen Radweg geben sollte.

 

Impressionen am Elbe-Radweg

Foto:Kanäle und Rastplatz am Elbe-Radweg im Marschland

Von Bad Schandau nach Dresden 

In Bad Schandau, also an der deutsch-tschechischen Grenze, befindet sich das Infozentrum des Nationalparks Sächsische Schweiz, beziehungsweise des Nationalparks Böhmische Schweiz, denn der Nationalpark ist ein grenzüberschreitendes Projekt. Die schroffen Felsen und Schluchten des Elbsan-steingebirges fehlen in kaum einem Deutschlandbildband. Der Elbe-Radweg führt in Bad Schandau an der Uferpromenade entlang, wo sich auch die Schiffsanlegestellen befinden. In Pirna lohnt ein Bummel durch die schöne, historische Altstadt. Das Schloss thront über der Stadtkulisse und wer will, der kann natürlich jederzeit auf das Schiff umsteigen. Was den Radweg anbetrifft, so ist das jedoch nicht nötig, denn der ist bis Dresden gut ausgebaut. Dresden verbindet zwei Facetten miteinander: eine reiche Kulturlandschaft mit sehenswerten Museen, wie etwa die Galerien Neue Meister und Alte Meister, das Verkehrsmuseum oder das Erich-Kästner-Museum und ein lebendiges Stadt-und Szeneleben. Die Ruine der Frauenkirche war in den Zeiten der DDR Mahnmal gegen NS-Diktatur, Krieg und Zerstörung, wurde aber inzwischen wieder aufgebaut und ist mit ihrer 90 Meter hohen Kuppel eines der dominantesten Bauwerke der Stadt. Die imposante Architektur Dresdens braucht man kaum zu erwähnen, so bekannt ist sie. Ein paar Schlagworte wie Semperoper, das Residenzschloss, der Zwinger oder die Stahlbrücke „Blaues Wunder“ sollen genügen.

Auf dem Elbe-Radweg von Dresden nach Dessau: welche Uferseite ist die bessere Wahl? 

Auch der Radweg nach Radebeul und weiter nach Meißen ist sehr gut ausgebaut. Porzellan bringt man mit der Stadt Meißen zu Recht in Verbindung. In der Staatlichen Porzellan-Manufaktur gibt es jede Menge Infos rund um das weiße Gold. Der berühmte Dom und die Burg (Albrechtsburg) blickt schon von weitem über den Elbe-Radweg und ist eines der am meisten fotografierten Motive zum Thema Elbe & Rad. Ab Meißen gibt es zunächst auf beiden Uferseiten einen gut ausgebauten Radweg. Der Radweg auf der rechten Flussseite bleibt tendenziell näher am Fluss. Etwa bis Strehla dauert der gute Ausbaustatus des Elbe-Radwegs an, dann wird es auf der linken Uferseite schon etwas komplexer: Es gibt Passagen auf schlecht befestigten und gepflasterten Wegen, sowie Verkehr rund um Lößnig und Schirmitz. Der Radweg am rechten Ufer ist von Meißen bis Mühlberg die bessere Wahl, bei der Ortsausfahrt von Mühlberg muss man aber kurz auf die Bundesstraße. Torgau überrascht mit einem schönen, historischen Stadtbild, eindrucksvollen „Renaissancepalästen“, wie dem Schloss und dem Rathaus. Auf der Weiterfahrt nach Lutherstadt Wittenberg muss man öfters kurze Passagen auf Landstraßen in Kauf nehmen. Wittenberg erhielt im Jahr 1293 das Stadtrecht, der Zusatz „Lutherstadt“ erfolgte erst 1938 in der Zeit des Nationalsozialismus. In Lutherstadt Wittenberg scheint sich alles um Martin Luther zu drehen. Scharen an Touristen strömen in die mit dem Prädikat UNESCO-Welterbe versehene Stadt und sammeln sich rund um die Stadtkirche, an deren Tore Luther seine berühmten Thesen anschlug oder im schlossähnlichen Lutherhaus, wo Luther die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Im Lutherhaus wird eine sehr umfangreiche Ausstellung rund um das Leben Martin Luthers gezeigt. Das ist aber noch nicht das Ende der Liste an Sehenswürdigkeiten in Lutherstadt Wittenberg. Mit dazu gehört unbedingt noch das Cranachhaus, in dem der berühmte Hofmaler Friedrich des Waisen wohnte, das Melanchtonhaus oder das sehenswerte Rathaus. In der Fußgängerzone gibt es viele, meist mit Touristen besetzte Cafés. Von Lutherstadt Wittenberg nach Magdeburg sorgen fast durchgängig Radwege für nahezu autofreien Radgenuss. Dafür ist der Fahrbahnbelag teilweise nur mäßig. Von Aken nach Steutz heißt es bislang noch fast drei Kilometer auf der Bundesstraße zurückzulegen. Wer ab Tochheim auf der rechten Uferseite bleibt, muss zwischen Walte-nienburg und Barby nochmals auf eine stärker befahrene Landstraße. Die Stadt Barby hat übrigens nichts mit den gleichnamigen Puppen zu tun. Der Name der Stadt wird zum ersten Mal Mitte des zehnten Jahrhunderts als „barbogi“ urkundlich erwähnt und setzt sich aus den mittelhochdeutschen Wörtern „bar“ („nackt, unbesäumt, bloß, abgerieben“) und „bogi“ (Bogen) zusammen. Mit Bogen ist die Flusskrümmung gemeint. Was die Wortwurzel „bar“ anbetrifft, so darf man spekulieren. Das Flusstal ist rund um Barby weit und hell. Die steil ins Tal fallenden Berge, die den Radweg durch das Elbsandsteingebirge begleiteten, fehlen hier zur Gänze. Typisch für die Elbe sind nun die wild anmutenden Flussauen und die vom Fluss teilweise abgetragenen, abgeriebenen und ausgespülten Ufersäume. Wie dem auch sei: Die Klosterkirche, die Stadtkirche, und die Stadtmauer mit ihren Türmen sind sehenswert. Südwestlich von Barby mündet die Saale in die Elbe. Folglich hat man hier Anschluss zum Saale-Radweg. 

Von Dessau nach Magdeburg 

Die nächste Station von Weltrang ist Dessau. Das Flair der Stadt ist ein völlig anderes als in Wittenberg. Auch Dessau darf sich UNESCO-Welterbe nennen, aber mit Gebäuden und einer Geschichte, die weit jüngeren Datums sind: die Bauhausbauten. Die Bauhausarchitektur war mit ihren Konstruktionen aus Stahl, Glas und Beton wegweisend für die moderne Architektur. In der Innenstadt von Dessau gibt es stylische Cafés, wo man sich erholen und über den atmosphärischen Wechsel im Vergleich zu Wittenberg meditieren kann. Nach weiteren 80 Kilometern erreicht man Magdeburg, die Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Magdeburg wurde während des zweiten Weltkrieges nahezu völlig zerstört. Das Stadtbild ist stark durch die sozialistische Nachkriegsarchitektur geprägt. Wer Fotoaufnahmen der Stadt unmittelbar nach den Luftangriffen besieht, dem tritt ein Bild der fast totalen Verwüstung entgegen. Nur die Ruine des Doms scheint aus einer Steinwüste herauszuragen. Vor den Bombenangriffen war Magdeburg eine der schönsten Städte Deutschlands ... mit vielen durch Jugendstil geprägten Einkaufsstraßen. Heute findet man nur noch verschwindend wenige Reste des alten, historischen Magdeburg. Einige Gebäude wurden wiederaufgebaut, wie etwa der Dom.

Von Magdeburg über Hamburg zur Nordsee

Die Elbe bei Kirchwerder Auf der Etappe von Magdeburg nach Tangermünde gibt es unterschiedliche Auffassungen, was die Hauptroute des Elbe-Radwegs ist. Jedenfalls kann man auf beiden Uferseiten radeln. In Jerichow ist das romanische Kloster einen Besuch Wert, das mit seiner Backsteinarchitektur auf geheimnisvolle Weise das Flair mittelalterlicher Klösterlichkeit verbreitet. Der Radweg verläuft von Magdeburg bis Tangermünde nur selten in der Nähe der Elbe, streift aber Seitenarme und Kanäle des Flusses. Die Hansestadt Tangermünde überrascht mit einer hervorragend erhalten Altstadt, mit ihrer Backsteingotik, der imposanten Stadtmauer, ihren Türmen und Fachwerkäusern. Der Dom in Havelberg besticht durch sehr gut erhalte, mittelalterliche Glasmalereien. Das Stadtzentrum liegt auf einer Insel in der Havel. Nachdem man Havelberg hinter sich gelassen hat, fährt man über die Insel zwischen Havel und Elbe nach Rühstädt. 30 Storchenpaare sollen auf Rühstädts Dächern nisten, so viel wie nirgendwo sonst in Deutschland.

Ein Höhepunkt des Elbe-Radwegs ist die Stadtdurchfahrt in der Hansestadt Hamburg. Der Radweg führt am Elbufer entlang mitten durch den Hamburger Hafen mit seinen Ozeanriesen. Die Liste an Sehenswürdigkeiten in Hamburg ist so lang, dass Sie nicht erschöpfend behandelt werden kann, denn hierzu bräuchte es einen eigenen Reiseführer. Exemplarisch sei die Nikolaikirche erwähnt: eine Kirche, die im zweiten Weltkrieg schwer zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Der Turm jedoch steht noch – zu Teilen – und kann mit einem schwindelerregenden Aufzug befahren werden. Von der Aussichtsplattform tut sich ein einzigartiger Panoramablick über die Stadt auf. Freilich zieht auch der Hafen und die historische Speicherstadt unzählige Besucher an. Besonders schön lässt es sich an der Alster und rund um das Rathaus bummeln. Hier gibt es viele Cafés und einladende Geschäfte. Hamburgs Kunstmuseen haben Weltniveau. Der Schlussspurt von Hamburg bis zur Elbmündung und nach Cuxhaven, wo die Nordsee erreicht wird, verläuft überwiegend auf gut ausgebauten Radwegen oder kaum befahrenen Lan-straßen. Von Hamburg bis zur Küste bieten sich beide Uferseiten der Elbe zum Radeln an, rechtselbisch gibt es jedoch etwas öfters eigene Radwege.