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THE EUROPEAN CYCLING PROJECT

Donau-Radweg > Deutschland Übersicht Donau-Radweg

Infos zu weiteren Etappen des Donau-Radwegs finden Sie hier

Der Donau-Radweg von Budapest nach Belgrad

Wenn man vom Donau-Radweg redet, dann meinen die meisten eigentlich die äußerst beliebte Etappe von Passau nach Wien. Zu dieser gibt es bereits eine Flut an Tourenguides und das in mehreren Sprachen. Das zeigt, dass der Donau-Radweg auch international angekommen ist. Die Etappe von Budapest nach Belgrad ist leider noch  weniger bekannt. Dabei werden aktuell auch in Osteuropa große Anstrengungen unternommen, um den Donau-Radweg  zu einer durchgehenden Radroute von der Quelle bis zur Mündung ins Schwarze Meer auszubauen. Der Donau-Radweg ist inzwischen Teil der Euroveloroute 6, die vom Atlantik bis ans Schwarze Meer führt, beziehungsweise führen soll. Viel fehlt nicht, um das große Ziel eines solchen, internationalen europäischen Fernradwegs zu erreichen. So wurde die Etappe von Wien bis Budapest bereits gut ausgebaut und auch auf der Weiterfahrt von Budapest nach Belgrad hat sich viel getan. 

Von Budapest zur Grenze nach Mohács

Die Etappe von Budapest nach Mohács (ungarische Grenze zu Serbien und Kroatien) bringt es auf rund 220 Kilometer Länge.

Der Verkehr in und rund um Budapest ist, wie nicht anders zu erwarten, heftig und das Labyrinth aus Straßen verwirrend. Trotzdem ist auch die Stadtausfahrt in Budapest gut machbar, denn es gibt meistens Uferwege an der Donau entlang. Diese sind zwar nicht immer ganz autofrei, aber der Verkehr hält sich tendenziell in Grenzen. Wer will, der kann gleich am Stadtrand von Budapest starten und in einem der Vororte in die Tour einsteigen, etwa in Soroksár. Der Vorort ist gut mit der S-Bahn (oder Vorortzügen) zu erreichen und der Donau-Radweg führt in der Nähe der S-Bahnstation vorbei.

Von Budapest bis zur kroatisch-serbischen Grenze ist der Donau-Radweg  insgesamt recht gut erschlossen und radelbar. Diese Etappe durch Ungarn teilt sich grob in zwei Hälften: Von Budapest bis nach Dunavecse (bei Dunaúváros) fährt man überwiegend auf Uferwegen, die holprig sein können (aber meist asphaltiert) oder auf Landstraßen mit mäßig Verkehr. Auf den Uferwegen gibt es zwar kaum Verkehr, allerdings geht es sehr oft durch unübersichtliche Wohnstraßen des dicht besiedelten Budapester Umlands. Diese bergen Gefahren, wie etwa Autos, die aus Ausfahrten kommen oder unzählige einmündende Wege. Das ist das eigentliche Problem auf diesem Routenabschnitt. Für Familien mit kleinen Kindern ist dieser tendenziell ungeeignet, allenfalls ausgesuchte Strecken bieten sich an. Ab Dunavecse (bei Dunapataj) gibt es dann jedoch meistens getrennte Radwege (überwiegend asphaltiert), allerdings begleitend zu Landstraßen. Die Radwege sind als Eurovelo 6 beschildert. Zwischen Fajsz, Baja und Mohács stößt man immer wieder auf schöne und bestens ausgebaute Radwege, die teilweise sogar den Charakter von richtigen Express-Radrouten haben. Diese wurden überwiegend auf den Donaudämmen angelegt.  Die Städte Baja und Mohács sind ausgesprochen sehenswert. Fazit: Vor allem in Südungarn, insbesondere auf der rund hundert Kilometer langen Etappe von Dunavecse bis Mohács,  ist der Donau-Radweg ein echtes Angebot zum Radfahren: aktuell der wohl qualitativ beste Radweg in Südosteuropa. In Baja locken zahlreiche Museen. Der prunkvolle Dreifaltigkeitsplatz ist das Zentrum der Stadt. 

Von der ungarischen Grenze nach Belgrad

In der ungarischen Grenz- und Hafenstadt Mohács hat man die Qual der Wahl. Man kann nun auf der kroatischen Donauseite weiter radeln oder durch Serbien.

Die serbischen Route  misst  bis Belgrad rund 350 Kilometer. In Serbien zeigt sich der Donau-Radweg  als verzweigtes System mit jeweils weiteren Routenalternativen. Der Fernradweg bildet  Schleifen, wobei  eine Achse der Schleife jeweils näher am Donauufer verläuft, … oftmals auf den Donaudämmen oder auf kleinen Sträßchen und Wirtschaftswegen in der Nähe der Donau. Oder man radelt alternativ etwas ferner der Donau auf  Landstraßen durch Dörfer und (meist kleinere) Städte. Die Donau-nahe Routenführung ist autofreier und bietet mehr Natur, sie ist aber auf vielen Karten und Radguides (noch nicht) vollständig verzeichnet. Außerdem können die Wege holprig sein. Insgesamt ist der Donau-Radweg durch Serbien gut radelbar. Etwa 30 Prozent der Route verlaufen sogar auf reinen Radwegen, nochmals rund 50 Prozent auf kaum befahrenen Straßen oder Wirtschaftswegen. Etwa 20 Prozent der Route werden auf mehr oder weniger stark befahrenen Landstraßen geführt. Landschaftlich ist die Radroute  ansprechend. Nimmt man Ausbaustatus und die Attraktivität der Radroute zusammen, so darf man im Hinblick auf den serbischen Donau-Radweg von einer ordentlichen Radroute sprechen, die man ernst nehmen muss. Mag diese auch kein Premium-Radweg im engen Sinne sein, sie kann sich trotzdem mit vielen nationalen Radrouten in Nord-  und Westeuropa messen lassen. Auf der Route liegen sehr hübsche und sehenswerte Orte und Städte. Sombor gefällt beispielsweise mit dem großzügigen und schlossähnlichen Rathaus und schönen Stadtpalästen. 

Die Schlussetappe von Novi Sad nach Belgrad ist jedoch sehr verkehrsreich. Hier kommt man merklich ins Einzugsgebiet der serbischen Hauptstadt Belgrad. Diese Etappe führt tendenziell viel öfter über stark befahrene Straßen oder Bundesstraßen, als es zuvor der Fall war. In Novi Sad lohnt ein längerer Aufenthalt: Hier warten zahlreiche Museen auf einen Besuch. Der Radweg durch Serbien ist in der Regel  gut (in Form blauer Schilder) und liebevoll als Euroveloroute 6 ausgeschildert.

Die Route durch Kroatien  führt fast ausschließlich über mehr oder weniger stark befahrene Landstraßen. Sie ist also insgesamt verkehrsreicher als die Routenvariante durch Serbien, landschaftlich aber schön. Die Narben des Bürgerkrieges sind vielerorts noch sichtbar. Vor allem sollte man die befestigten Wege nicht verlassen (Lebensgefahr durch Landminen!). In Vukovar wurde die Ruine des Wasserturms zu einem Mahnmal wider den  Krieg. Das hübsche Städtchen Osijek ist ein regionales und kulturelles Zentrum der kroatischen Donauregion. Auch der kroatische Donau-Radweg ist gut als Ruta Dunav beschildert. Bei Illok bzw.  Baĉka Palanka trifft die kroatische Routenvariante wieder mit der serbischen Route zusammen. Ab hier verläuft der Donau-Radweg duch Serbien weiter bis Belgrad.

 


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